Die Gründung eines Museums passte genau zum Zeitgeist des Historismus, als man sich erstmals in romantischer Weise mit der eigenen Geschichte befasste. Auf den Appell an die Bevölkerung, dem Museum „wertvolle Gegenstände“ zu überlassen, folgte im Gründungsjahr 1905 eine Flut von gespendeten Exponaten, die im „Boten von der Ybbs“ aufgelistet wurden.
Auch heute noch kommt es immer wieder vor allem im Zusammenhang mit Sonderausstellungen zu Spenden seitens der Bevölkerung.
Der Aufbau der Sammlung und die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung(Link)
Das Museums- Projekt stieß auf ungemein reges Interesse: Im „Boten“ vom 6. Mai 1905 entschuldigt man sich aufgrund zahlreicher Anfragen bereits, dass die Sammlung noch nicht besichtigt werden kann, und zwar „weniger deshalb, weil die Anzahl der Gegenstände noch zu klein wäre, sondern hauptsächlich deshalb, weil die unbedingt notwendigen Schaukästen und auch die nötigen Räumlichkeiten zur Ausstellung derselben derzeit noch mangeln.“ Man hoffte aber, noch im selben Jahr, das Museum eröffnen zu können. Wieder folgt eine Auflistung der bereits gespendeten Gegenstände, darunter von der „löblichen Sensenschmiedgenossenschaft: Weinständer aus Zinn aus dem Jahre 1739 und 2 große Zinnkannen“.
Waffen, Gemälde, Urkunden, Fotos, Gegenstände aus Zinn und vieles mehr bildeten den Grundstock der Sammlung, die anfangs im Bürgerspital untergebracht war.
Die inzwischen sehr reichhaltige Sammlung übersiedelte bald in das alte Realschulgebäude am Oberen Stadtplatz, das nach 1870 als nüchterner Zweckbau errichtet worden war.
mehr: Das Heimatmuseum am Oberen Stadtplatz (Abb 06)
1993 Sachspenden von Waidhofnern (Kaltenbrunner, Edith & Hans Zeitlinger, Josef Neumüller, August Siebenherz, Karl Neuhauser (HB 1994)
1994 Es gab wieder Spenden, Erwerb der Zinnschraubflasche (um 1700) Johann Georg Cässär, darauf Stadtwappen und Meisterzeichen
Ankäufe 2 Emailbilder von Naske, 3 Scherenschnitte von Willi Mück & Bilder von Friedrich Mocnik.
Oktober 1997 Umbau im Erdgeschoß, Ehrungen für Gampus & Wiesner + Gerta Öller, testamentarische Verfügung Gegenstände von Prof. Fritz Öller geschenkt
©Musealverein Waidhofen an der Ybbs Text: Stadtarchiv Waidhofen/Ybbs